Heute möchte ich Euch gerne mitnehmen. Nicht nur hinter die Kamera, Euch Einblicke geben, wie ein Shooting abläuft oder worauf ich achte. Sondern vielmehr möchte ich Euch einen Blick in mein Herz werfen lassen und erzählen, was ich bei einem Shooting so alles spüre.
Diese kleinen Babys, die mich wenige Tage nach ihrer Geburt besuchen, haben jedes Mal mein Herz immer im Sturm erobert. Sie kommen im Maxi-Cosi oder Kinderwagen im Studio an und dann mache ich meist erst ein paar Handgriffe, desinfiziere nochmals meine Hände, lasse die Eltern ankommen und nehme dann das Baby heraus und ziehe es aus. Die wenigsten bleiben davon völlig unbeeindruckt. Fast alle Babys fangen an aus dem Tiefschlaf heraus, sich zu strecken, ganz lustige Grimassen zu schneiden. Viele schlafen trotzdem ruhig weiter, manche wachen auf. Schauen mich mit großen Augen an, obwohl sie kaum weiter als die Hand vor ihren Augen sehen können. Andere können die kleinen, müden Augen kaum offen halten.
Was ich aber immer sehe, ist dieses völlig unbeschriebene Blatt Mensch. Meine kleinen Modells sind nur wenige Tage auf der Welt. Sie reagieren noch völlig reflexartig ohne Hintergedanken, ohne Berechnung, ohne Gewohnheiten – sie sind einfach! Und sie sind wundervoll! Sie atmen ohne darüber nachzudenken, verziehen das Gesicht und ziehen die Beinchen an, wenn es im Bauch zwickt. Sie lächeln wie kleine Engel im Schlaf und ich stelle mir immer so gerne vor, was sie wohl gerade Schönes fühlen.
Wenn ich mit den kleinen „Neulingen“ 1-2 Stunden arbeite, dann feiere ich – ganz unterbewusst – auch ihre Ankunft hier. Ganz ohne Druck, ganz ohne Stress. Ich vermittle ihnen durch Ruhe und indem ich sie ansehe und willkommen heiße, dass sie richtig sind, ganz genau so wie sie sind. Ich feiere ihre Einzigartigkeit, ihre Unbekümmertheit, ihre Neugierde auf dieses Leben und es ist so eine wundervolle Energie.
Konnte ich das als Mama bei meinen eigenen Kindern? Viiieeel zu selten. In Momenten, in denen wir gelacht haben und glücklich waren auf jeden Fall, aber viele, viele Momente als sie klein waren, habe ich mich nur darauf fokussiert, alles richtig zu machen, ja keine Fehler zu machen und habe viel zu selten hingesehen auf meine kleinen Wunder, die in mir gewachsen sind und die ich jeden Tag seit ihrer Zeugung unendlich liebe.
Ich weiß nicht, ob jemand Anderer in den ersten Wochen ihres Lebens genau hingesehen hat, sie gefeiert hat – ja gesagt hat zu ihren kleinen Herzen. Ja, Du bist angekommen und Du bist so einzigartig und so großartig. Ich hoffe es! Meine kleinen Newborns sehe ich das ganze Shooting lang ganz genau an und ich schicke ihnen viel, viel Willkommensenergie!